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Geschichte

Die Gründerjahre

Der heutige Turn- und Sportverein Hipstedt e. V. wurde als Turnverein Hipstedt im Jahre 1921 gegründet. Als Gründer und als erster Vereinsvorsitzender gilt Karl Juilfs.

Die Problematik der geschichtlichen Aufarbeitung der Gründerjahre besteht darin, daß es keine Aufzeichnungen aus dieser Zeit mehr gibt. Das erste Protokollbuch mit dem Gründungsprotokoll soll laut mündlicher Überlieferung bei einem Hausbrand vernichtet worden sein. Das zweite Protokollbuch existiert noch, ist jedoch unvollständig und beginnt mit Seite 7 bzw. dem Schlußteil der Niederschrift über die 63. Mitgliederversammlung, der Generalversammlung im Dezember 1928.

Wie lange Karl Juilfs sein Amt innehatte, kann nur vermutet werden. Sicher ist, daß er irgendwann zwischen 1921 und 1928 nach Paraguay auswanderte; bei der o. a. Generalversammlung jedenfalls wurde schon Heinrich Döscher als Vereinsvorsitzender durch Wiederwahl bestätigt.

Der Name des Vereinsgründers erscheint noch ein paar mal im Protokollbuch. Im Dezember 1930 beschließt man, dem „Ehrenvorsitzenden“ Karl Juilfs einen Brief mit „schönen Turnergrüßen“ nach Paraguay zu senden. Dieser Brief wird im Mai 1931 beantwortet. Im Juli 1932 einigt sich die Versammlung darauf, Karl Juilfs eine Urkunde zur Silberhochzeit zu schicken. Das letzte Lebenszeichen von Karl Juilfs taucht im September 1932 auf, als sein Brief verlesen wird, in dem er dem Verein seine Grüße übermittelt und berichtet, daß es ihm in Paraguay gut erginge. Danach verliert sich seine Spur.

Obwohl in Deutschland, und auch wohl in Hipstedt, die Zeiten damals alles andere als rosig waren, fand ein durchaus reges Vereinsleben statt.

Der Turnverein war ordnungsgemäß angemeldet und besaß alle, auch größtenteils heute noch gültigen Vereinsorgane wie: 1. und 2. Vorsitzender, 1. und 2. Kassenwart, 1. und 2. Schriftwart, 1. und 2. Turnwart, 1. und 2. Gerätewart, 1. und 2. Spielwart.

Gemeinsinn war angesagt. Fast monatlich fanden Mitgliedsversammlungen statt, wo alle anfallenden Probleme, Fragen, Aktivitäten, Mannschaftsaufstellungen und sonstige zu fällenden Entscheidungen gemeinsam erörtert und diskutiert wurden. Erstaunlich, und für heutige Zeiten kaum vorstellbar ist, wie viele Mitglieder - im Verhältnis zur Größe des Vereins - bereit waren, Ämter und Aufgaben zu übernehmen, sei es als Funktionär im eigenen Verein, durch Mitarbeit bei Veranstaltungen, als Abgeordneter bei Tagungen, als aktiver Sportler oder als Kampfrichter. Dieses scheint jedoch charakteristisch für diese Epoche zu sein. Der Sozialstaat in der heutigen Form existierte noch nicht und die beherzten, mutigen Leute von damals waren es gewohnt, für ihre gesteckten Ziele einen entsprechenden Einsatz zu bringen; geschenkt wurde ihnen nichts.

Aus diesem Zusammengehörigkeitsgefühl heraus ist wohl auch das Bestehen des Vereins in diesen harten Zeiten zu begründen. Trotz wirklich nicht optimaler Bedingungen war man immer in der Lage, das Vereinsschiff flottzuhalten.

Woraus bestand nun das Vereinsleben der Gründerjahre?

Als erstes ist natürlich der Sport zu nennen, doch auch gesellige Veranstaltungen verschiedenster Art gehörten wie selbstverständlich dazu; oft war es eine Kombination aus beidem.

Ein Freizeitangebot war kaum vorhanden, und so wurde Geselligkeit großgeschrieben. Kaum eine Versammlung, bei der nicht über Festivitäten wie Osterball, Pfingstball, Silvesterball, Himmelfahrtswanderung, Sommerfest oder ähnlich gelagerte Veranstaltungen gesprochen und beschlossen wurde. Oftmals waren diese Bälle von sportlichen Aktivitäten wie Freiübungen und Geräteturnen, Saalspielen usw. untermalt. Es war eine Selbstverständlichkeit, daß zum Schluß von Mitgliederversammlungen Lieder gesungen wurden. 1929 gründete sich innerhalb des Vereins sogar eine Mundharmonikagruppe, die bei verschiedenen Anlässen aufspielte.

Die sportliche Betätigung dieser Zeit bestand aus regelmäßigen Turnabenden mit Freiübungen und Geräteturnen, Leichtathletikveranstaltungen mit Weitwurf, Speerwurf, Hoch- und Weitsprung, Kugelstoßen, Laufwettbewerben usw., sowie den damals typischen Ballsportarten Schleuderball und Faustball. Spielfeste wurden veranstaltet und in Nachbarorten besucht. Hier ergänzte man das schon erwähnte Sportprogramm durch verschiedene Wettbewerbe wie Schleuderball, Weitwurf, Tauziehen und Schlagballspiele. Diese Spielfeste wurden natürlich fast immer mit einem Tanzvergnügen am Abend beschlossen. 1929 wagte man sich an einige Übungsspiele im Feldhandball heran, der Handballsport fasste jedoch keinen Fuß in Hipstedt. Der größte dokumentierte sportliche Erfolg aus dieser Zeit ist die Erringung der Gaumeisterschaft in der Schleuderball-A-Klasse 1931 in Speckenbüttel.

Ein Höhepunkt des Sportjahres waren immer die durchgeführten Fahrradtouren. Diese Touren hatten es in sich, denn man steuerte Ziele wie Worpswede, Blexen oder Stade an, was auf schlechten Wegen und Straßen wahrlich kein Zuckerschlecken darstellte, zumal auch die Fahrräder der damaligen Zeit sicherlich nicht mit den heutigen zu vergleichen waren. Aber auch hier, wie bei fast allen anderen Veranstaltungen und Unternehmungen, bestand für die Mitglieder die Pflicht zur Teilnahme.

Bemerkenswert ist, wie der Verein sich auch ohne größere Geldmittel (1929 wurden z. B. Einnahmen in Höhe von 274,00 RM ausgewiesen) behaupten konnte, ja, sogar noch mit Überschuß arbeitete. Damit sich diese Gewinne weiter auszahlen sollten, wurden sie zum Teil mit monatlicher Kündigungsfrist bei der Städt. Sparkasse festgelegt. Die Jahresbeiträge dieser Zeit lagen wechselnd zwischen 2,00 und 4,00 RM. Zur besseren Vereinsbuchführung führte man 1931 Mitgliedskarten ein, auf denen die jeweilige Beitragskassierung quittiert wurde.

Großen Wert legten die Turnfreunde auf Pflichterfüllung und Disziplin, und es war keine Seltenheit, daß Strafen bis hin zum Vereinsausschluß ausgesprochen wurden. Die Neuaufnahme von Mitgliedern bedurfte eines Versammlungsbeschlusses, und des öfteren wurde dem Beitritt erst nach längerer Diskussion zugestimmt.

Allmählich etablierte sich der Verein und war aus dem dörflichen Leben in Hipstedt bald nicht mehr wegzudenken.

Die dreißiger Jahre

Es kamen die dreißiger Jahre, und damit begann das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Das bittere Ende dieser Epoche ist hinlänglich bekannt, und auch unser Verein konnte sich den Einflüssen der damaligen Zeit nicht entziehen. Der Vorsitzende wird in den folgenden Jahren als „Deutscher Vereinsführer“ bezeichnet, und, ganz dem diktatorischen Stil der damaligen Zeit folgend, wurden im Rahmen der sogenannten „Gleichschaltung“ die Vorstandsmitglieder nicht mehr gewählt, sondern durch den Vereinsführer bestimmt. Zum Programm der Turnvereine gehörten alsbald Wehrsportübungen unter der Oberleitung des Gauwehrwartes. Es war „erwünscht‘, daß sich die Turnerjugend der „Hitlerjugend“ und dem „Bund Deutscher Mädchen“ anschloß. 1935 übernahm man die Einheitssatzung aller Vereine, die dem „Deutschen Reichsbund für Leibesübung" angeschlossen waren.

Dann schlugen die Wellen des Krieges über Deutschland, und somit auch über Hipstedt zusammen. An ein geordnetes Turnvereinsleben war natürlich nicht mehr zu denken. Die letzte ordentliche Mitgliederversammlung fand am 6. Januar 1940 statt, danach ruhten alle Vereinstätigkeiten sechs Jahre lang, ohne daß der Verein jedoch aufgelöst worden war. Bei der letzten Versammlung trat Heinrich Döscher sein Amt als Vereinsführer an Hinrich Hasselbusch, seinen bisherigen Stellvertreter, ab, übernahm aber nun seinerseits das Amt des Stellvertreters.


Der Neubeginn

Am 16. März 1946 war es dann aber wieder Heinrich Döscher, der die erste Versammlung nach dem Kriege leitete. Der Turnverein hatte natürlich viele Opfer zu beklagen, gleichzeitig stand aber auch eine große Zahl Heimatvertriebener bereit, die Grundlage für ein neues, geregeltes Vereinsleben zu schaffen.

Die Versammlung kam einer völligen Neuauffrischung der Turnerschaft gleich. 22 Personen erklärten ihren Eintritt; der Grundstein für das Fortbestehen des Vereins war gelegt. Erster Vereinsvorsitzender nach dem Kriege wurde Walter Busmann. Wiederbegründer Heinrich Döscher übernahm erneut das Amt des 2. Vorsitzenden.

Die ersten Jahre nach der Wiederbegründung standen im Zeichen einer gewissen Unruhe. Man wußte nicht so recht, wie es weitergehen sollte. Die ganz große Einigkeit war noch nicht vorhanden. Als Grund kann man vielleicht die vielen Neu-Hipstedter sehen, die aus allen Gegenden Deutschlands nach Hipstedt verschlagen worden waren, und die nun praktisch als „Eindringlinge“ in die bestehende Dorfgemeinschaft dastanden. Alleine in den ersten sieben Jahren nach der Neuauffrischung hatte der Verein fünf verschiedene Vorsitzende, zeitweise stand sogar die Auflösung zur Debatte. Aber auch diese Krisenzeit wurde überwunden, und natürlich bildete letztlich der Sport und andere Veranstaltungen den Mittelpunkt des Vereinslebens.

1946 wurde die Fußballabteilung, in den nächsten Jahren und Jahrzehnten der wichtigste Stützpfeiler des Vereins, gegründet. Ein Jahr später wählte man mit Klaus Schröder erstmals einen Damensportwart. Ebenfalls 1947 fand die erste Maskerade auf Köster‘s Saal statt. Eine Theatergruppe unter Leitung von Alfred Behnke wurde innerhalb des TuS Hipstedt ins Leben gerufen. Diese Gruppe spaltete sich jedoch schon ein halbes Jahr danach vom Hauptverein ab. Friedrich Döscher gründete 1947 eine Handballabteilung, die auch einige recht erfolgreiche Übungsspiele bestritt, sich letztlich in Hipstedt jedoch nicht durchsetzen konnte und wieder aufgelöst werden mußte.

Die erste Frau im Vorstand des TuS Hipstedt war Meta Nehring, die 1948 als Jugendpflegerin eingesetzt wurde. Um Geschlossenheit nach außen hin zu dokumentieren, beschaffte der Vorstand 1950 erstmals Vereinsnadeln, die mit Stolz getragen wurden. Der bis dahin eigenständige Tischtennisverein gliederte sich 1951 in den TuS ein, um an Punktspielen teilnehmen zu können.

Die Zeit des Wirtschaftswunders

Aufbauzeit war angesagt, und das traf auch auf den noch jungen Verein der Nachkriegszeit zu. Der TuS befand sich in einer Phase der Selbstfindung. Das relativ stabile Standbein Fußball dominierte das Sportgeschehen einerseits, auf der anderen Seite machten Hipstedts Sportler aber auch immer wieder in anderen Sportarten auf sich aufmerksam. So gab es schöne Erfolge in der Leichtathletik, im Tischtennis und sogar im Schwimmen (1954 belegte z. B. Lothar Kühnemund beim Kreis-Turn- und Sportfest in den Disziplinen Schwimmen und Weittauchen erste Plätze).

Mit dem einsetzenden Wirtschaftswunder stiegen allmählich auch wieder die Ansprüche der Menschen im Land und somit auch die der Mitglieder unseres Vereins. Der TuS Hipstedt nahm neue, feste Strukturen an und stellte so die Weichen für die sechziger Jahre. Ab 1954 war der Posten des Sozialwartes besetzt, und ab 1956 wurde der Karneval nach etlichen losen Veranstaltungen wie Kappenfesten und Maskeraden eine feste Sparte des Vereins.

Der alte, sandige Sportplatz im Hinzel, der heutige „Abenteuerspielplatz“, war das Zentrum des Hipstedter Sportgeschehens. Aber gerade diese traditionelle Arena wurde schon bald zum Sorgenkind, denn sie war einfach nicht mehr zeitgemäß. Die viel zu kleinen Abmessungen, die weit ausladenden Baumkronen, die fehlende Grasnarbe und die fehlenden Umkleideräume veranlaßten die Verantwortlichen, die Planungen für eine neue Sportstätte anzugehen.

Der neue Sportplatz entstand Ende der fünfziger Jahre mit Unterstützung vieler Helfer, der Gemeinde und des Vereinswirtes, der das Gelände zur Verfügung stellte, und wurde "Karl-Juilfs-Platz", nach dem Vereinsgründer, benannt. Die feierliche Platzeinweihung erfolgte am 26. Juli 1959.

Etwa zur gleichen Zeit wurde auch der Plan zur Anschaffung einer neuen Vereinsfahne geboren. Die ursprüngliche Fahne war nach Kriegsende von Besatzungssoldaten entwendet worden. In einer beispiellosen Spendenaktion konnten innerhalb kürzester Zeit über 1.000 DM gesammelt werden, eine sehr große Summe für die damalige Zeit. Vom Verein war nur ein vergleichsweise kleiner Betrag in Höhe von 52 DM zu tragen. Am 15. Mai 1960 fand unter Teilnahme vieler Gäste die Fahnenweihe bei Tönjes unter den großen Eichenbäumen statt

Da zu einem neuen, schönen Sportplatz auch vernünftige Umkleideräume gehören, nahm man auch dieses Projekt zügig in Angriff. Nach Überwindung einiger Schwierigkeiten in der Finanzierung konnten die neuen Räumlichkeiten 1964 ihrer Bestimmung übergeben werden. Das Umkleidegebäude gehörte damals zu den modernsten im gesamten Kreis, und die Verantwortlichen konnten zu Recht stolz sein auf ihr Werk, waren doch fast alle Arbeiten durch Eigenleistung erledigt worden.

Der Turn- und Sportverein Hipstedt war für die siebziger Jahre gerüstet.

Die schnellebigen siebziger und achtziger Jahre

Mit Voranschreitung des 20. Jahrhunderts und der Rasanz des technischen Fortschrittes wurde die Zeit immer schnellebiger. Und wie immer färbte das alltägliche Dasein auch auf die Entwicklung des TuS Hipstedt ab. Während das Vereinsschiff in den bisherigen fünfzig Jahren seines Bestehens eher gemächlich dahingedümpelt war und sich langsam aber stetig weiterentwickelte, waren die siebziger und achtziger Jahre geprägt von zahlreichen einschneidenden Ereignissen in schneller Folge.

1970 wird der TuS Hipstedt zum „e. V.“ (eingetragener Verein), eine neue Satzung muß erarbeitet werden, und der jeweilige „Geschäftsführende Vorstand“ (1. und 2. Vorsitzender) wird seitdem beim Amtsgericht Bremervörde in das Vereinsregister eingetragen. Der TuS Hipstedt e. V. ist nun, juristisch gesehen, eine Rechtsperson.

Der Vorstand wird in nächster Zeit immer für fünf Jahre gewählt, eine Regelung, die aber bald wieder abgeschafft wird, da sie sich nicht bewährt hat.

1971 begeht der TuS sein fünfzigjähriges Jubiläum. Es finden an zwei Tagen Sportwettkämpfe und ein gemeinsames Essen mit anschließendem Festball statt. Als besonderer Clou gilt ein Damenfußballspiel, damals noch ein sehr seltenes Ereignis.

Um die Beitragskassierung zu erleichtern, wird 1974 das Abbuchungsverfahren eingeführt. Der Monatsbeitrag beträgt zu diesem Zeitpunkt 1,50 DM.

In den siebziger Jahren fanden auch endlich mehr Frauen und Mädchen den Weg in den Verein. Mehrere Karnevalstanzgruppen bildeten sich, 1972 folgte die erste Frauengymnastikgruppe.

Durch die Zusammenlegung der Landkreise Rotenburg und Bremervörde, und der nachfolgenden Verschmelzung der beiden Kreis-Sportbunde, wurden die Wege länger. Kreis-Sporttage, Vorsitzendertagungen, Kreis-Frauentreffen, Kreismeisterschaften, Kreis-Turn- und Sportfeste, Kreis-Kinder-Turn- und Sportfeste und Meisterschaftsspiele auf Kreisebene bedeuten für Hipstedt´s Sportler und Vereinsfunktionäre aufgrund der ungünstigen geographischen Lage Hipstedts an der Nordgrenze des Großkreises Rotenburg/ Wümme weite Anfahrten von bis zu 95 km. Der Verein kommt seinen Verpflichtungen aber auch in dieser Hinsicht regelmäßig nach und glänzt fast nie durch Abwesenheit.

Einen ganz wichtigen Schritt für den TuS Hipstedt bedeutete 1978 die Erstellung der Turnhalle für den Spielkreis-, Schul- und Vereinssport. Endlich konnten auch die typischen Hallensportarten angeboten und betrieben werden.

Die Folge war ein sprunghaftes Ansteigen der Mitgliederzahlen. Im Jahre 1977 zählte der TuS Hipstedt ca.150 Mitglieder; innerhalb von fünf Jahren bis zum Jahre 1982 hatte sich diese Zahl mit ca. 300 verdoppelt - 1989 gehörten dem TuS dann schon über 400 Personen an.

Durch sogenannte Hallenwerbenachmittage, die hervorragend von der Bevölkerung angenommen werden, gibt der TuS Hipstedt in regelmäßigen Abständen Einblick in die diversen Aktivitäten in der Turnhalle.

1979 wurde eine Volleyballabteilung gegründet, die sich mit je einer Damen- und Herrenmannschaft mit gutem Erfolg an den Punkt- und Pokalspielen des Verbandes beteiligte. Die Herrenmannschaft schaffte 1985 verlustpunktfrei den Aufstieg in die Bezirksklasse. Die Abteilung, die von Wilfried Ehlers, Dieter Herrmann und Thomas Friedrichs geleitet wurde, mußte nach sieben Jahren wegen Spielermangels leider wieder aufgelöst werden.

Als einer der ersten Vereine im Nordkreis erstellte der TuS Hipstedt 1980 eine Überdachung am Karl-Juilfs-Platz und bewies damit einmal mehr Pioniergeist.

1981 beschloß man eine Ehrenordnung, die die Verleihung der goldenen, silbernen und bronzenen Ehrennadel, sowie die Ernennung zum Ehrenmitglied regelt. 1984 glich man die bis dahin geringeren Frauenbeiträge denen der Männer an, da durch den Bau der Turnhalle auch die weiblichen Mitglieder nun ein breites Sportangebot wahrnehmen können.

Der 1983 eingeweihte, gemeindeeigene Sportplatz hinter der Turnhalle bedeutet einen weiteren wesentlichen Schritt zur Verbesserung der sportlichen Bedingungen des Vereins. Zunächst noch ziemlich feucht, präsentiert sich der Platz nach der Drainierung im Jahre 1989 in hervorragender Verfassung.

Ein sehr bedeutendes Jahr war auch 1988. Die im Vorjahr gegründete Tennisabteilung nahm ihren ersten Tennisplatz in Betrieb, und auf dem Karl-Juilfs-Platz wurden eine 16.000-Watt-Flutlichtanlage sowie zwei Ballfangzäune errichtet. Endlich konnten die Fußballer auch Flutlichtspiele durchführen und in der dunklen Jahreszeit optimal trainieren.

Ein Jahr später folgten die 100-m-Laufbahnen und die Weitsprunganlage auf dem Gemeindesportplatz, so daß auch wieder in begrenztem Umfang Leichtathletik betrieben werden konnte. Sie sind auch Auslöser für den kurz darauf ins Leben gerufenen Sportabzeichenstützpunkt in Hipstedt.

Trotz der umfangreichen Aktivitäten auf sportlichem Sektor kam aber auch nicht die Geselligkeit zu kurz. Plattdeutsche Theaterstücke, Weihnachtsbälle, Sportlerbälle und die vielen Abteilungsfeiern zu Weihnachten oder zu Saisonschluß gehörten regelmäßig zum Erscheinungsbild des TuS Hipstedt. Zum gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres hatten sich die Karnevalsveranstaltungen entwickelt, und der absolute Renner war ab Ende der achtziger Jahre das jährliche Tanzturnier für karnevalistische Tänze.

Der TuS Hipstedt auf dem Weg ins 21. Jahrhundert

Mit unvermindertem Tempo ging es in die neunziger Jahre. Der Verein reagiert auf das geänderte Freizeitverhalten der Menschen und geht neue Wege. Um konkurrenzfähig zu bleiben, bildet sich eine Allianz der fünf Sportvereine der Samtgemeinde Geestequelle. Zwar wird immer noch in vielen Bereichen der „Verein an der Ecke“ alter Prägung gelebt, doch muß man auch der Mobilität und der Einstellung der Mitglieder Rechnung tragen, die ein neues, attraktiveres Angebot wünschen.

Ab 1990 finden in regelmäßigen Abständen Treffen der Vorstände der Vereine TSV Basdahl/Volkmarst, TuS Alfstedt, TSV Ebersdorf, TSV Oerel/Barchel und TuS Hipstedt statt, die auch bald mit beachtlichen Ergebnissen aufwarten können. So wird vereinbart, daß Sportler das Angebot eines anderen Geestequelle-Vereins beitragsfrei nutzen können, wenn keine Möglichkeit besteht, diese Sportart in seinem Heimatverein ausüben zu können. Ferner wird in einem gemeinsamen Antrag durchgesetzt, daß die Samtgemeinde je einem Verein eine dritte Wochenstunde (bisher zwei) der Kreissportbund-Lehrkräfte bezuschußt, was in erheblichem Maße der Jugendarbeit zu Gute kommt.

Als ganz wesentlicher Punkt muß auch das Vorantreiben der Planung für den Bau einer Großraumsporthalle und einer Leichtathletik-C-Anlage angesehen werden, wobei die Vereinsvorstände stellvertretend für über 3.000 organisierte Sportvereinsmitglieder mit einer Stimme sprechen.

1991 organisierten die Samtgemeindevereine erstmals eine gemeinsame Großveranstaltung, als in Ebersdorf die Bezirks-Waldlaufmeisterschaften durchgeführt wurden. Die Organisation dieses Laufereignisses wurde von den übergeordneten Verbänden einhellig in höchsten Tönen gelobt.

Aber auch im Stammverein TuS Hipstedt tat sich einiges.

Das Umkleidegebäude erfuhr von 1990 bis 1991 eine komplette Renovierung. Nachdem es 1981 schon neu verfliest worden war, erhielt es jetzt ein neues Dach, einen neuen Schiedsrichterraum, eine neue Warmwasserbereitungsanlage und eine neue Klinkerfassade. Außerdem wurden die Kellerräume komplett neu umgebaut (nur noch eine Außentür).

1992 erstellte die Tennisabteilung ihr Tennisheim, und an die Turnhalle wurde ein neuer Geräteraum angebaut, so daß jetzt alle Einrichtungsgegenstände der Halle, wie z. B. die Tischtennisplatten, problemlos untergebracht werden können. Ein Jahr später, 1993, entstand der zweite Tennisplatz.

Mit der Verbesserung des Sportangebotes, vornehmlich auch für die Jugend, wie Eltern- und Kind-Turnen, Turnen im Vorschulalter, Fußball F- und E-Jugend und Kinder-Tanzgruppen stiegen die Mitgliedszahlen weiter. 1994 konnte mit Phil Abel das 500. TuS-Mitglied begrüßt werden; ein „Meilenstein“ in der Geschichte unseres Vereins.

Mit seinem Sportangebot versucht der TuS, schon in jungen Jahren den Grundstein für ein Vereinsgefühl bei den Jugendlichen zu legen, damit aus diesen Gruppen einmal die Verantwortlichen der Zukunft heranwachsen können.

Auch das Jahr 1995 brachte noch ein paar bemerkenswerte Ereignisse. Am Gemeindesportplatz wurde in einer Breite von 20 m ein stabiler Unterstand errichtet, so daß die Besucher jetzt auch bei schlechtem Wetter den Spielbetrieb trockenen Fußes verfolgen können.

In Oerel entstanden mit der Ballspielhalle und der Leichtathletik-C-Anlage die lange gewünschten Sportanlagen, die allen Samtgemeindevereinen zur Verfügung stehen.

Diese Sportstätten sollen mit dazu beitragen, daß die Vereine der Samtgemeinde noch näher zusammenrücken. Die Vereine, und somit auch unser TuS Hipstedt, werden Perspektiven für das nächste Jahrhundert haben. Neue Sportarten können Einzug halten und gemeinsam von allen betrieben werden.

Als vorbildlich ist die schon voll funktionierende Spielgemeinschaft (SG) Geestequelle im Jugendfußball anzusehen. Im Anfangsstadium befinden sich die Sportarten Basketball und Hallenhockey, geplant ist außerdem eine Leichtathletikgemeinschaft. Andere, zusätzliche Sportarten, müssen sich im Laufe der Zeit entwickeln.

Die baulichen Voraussetzungen im örtlichen und überörtlichen Bereich sind geschaffen. Sie mit Leben zu erfüllen, ist nun in erster Linie Sache der Sportler.

Gebraucht und gesucht werden in Zukunft Leute mit neuen Ideen und dem nötigen Ehrgeiz, die diese Ideen mit Schwung, Elan und Idealismus in die Tat umsetzen